Jox Reuss verwendet für seine Sandobjekte in vorwiegend Wüstensand aus der Sahara, etwa 40 verschiedene Farbtöne von weiß (Mauretanien) bis rostrot (Libyen)
In erster Linie interessiert ihn das im Fluss bleibende Werden eines Werkes. In den Objekten wird Sand als fließende Farbe verwendet. Durch Drehung werden Farbformen und Farbflächen vom Sand bedeckt oder freigegeben. Dadurch entstehen Kompositionsveränderungen und Farbklangveränderungen. Über beliebig lang ausgedehnte Ruhephasen kann der Gestaltungs-prozess jederzeit neu begonnen werden.

Drei Elemente bestimmen also die Sandobjekte:
- die Ideen und Vorgaben des Künstlers
         - die Materialeigenschaften des Sandes und
                 - die Aktivität jedes Betrachters.
Sand

In den Objekten wird nur Originalsand verwendet, der auf Expeditionen und Reisen gesammelt wird.

Etwa 30 weiße bis rostrote Farbtöne stammen aus allen Teilen der Sahara:
aus Algerien, Niger, Mauretanien, Mali und Senegal. Die hellgrauen bis schwarzen Farbtöne von den Vulkanen Solfatara, Vesuv, Ätna, Vulcano und vor allem vom Stromboli.
Zahlreiche Expeditionen zur Sandbeschaffung nach Mali, Tunesien, Algerien; Mauretanien, Niger und Senegal
 
Zahlreiche Fahrten zur Sandbeschaffungzu den Vulkanen Solfatara, Vesuv, Ätna, Vulcano und Stromboli, sowie mehrmalige Besteigungen derselben.
Zitat Hedwig Rohde:
"Vollendete Meisterwerke sind diese Sandbilder und doch gleichsam unfertig. Exakte Berechnungen, die Kenntnis des Gefälles der Dünen, mathematisch- physikalische Gesetzmäßigkeiten, aber auch die so stark empfundene, von der Wüste ausgehende Faszination ebenso wie der spielerische Effekt, alles addiert sich, wird auf wenigen -zig Quadratzentimetern konzentriert: Das Bild ist ein Fenster hinaus auf eine fremde, eine sich ständig verändernde, eine veränderbare Welt, eine Welt, die verändert werden kann und soll."
Sand ist heutzutage Bestandteil zahlreicher Alltagsprodukte, häufiger noch als Erdöl. Wir finden Sand in Nahrungsmitteln, Kosmetika, Putzmitteln,
aber auch in elektronischen Produkten wie Compu-
tern, Handys und Kreditkarten.
Der größte Sandbedarf jedoch entsteht durch den weltweiten Bauboom auf Grund des Bevölkerungs-wachstums und der wirtschaftlichen Entwicklung in
den Schwellenländern. Stahlbeton besteht zu einem Drittel aus Zement und zu zwei Dritteln aus Sand. Angesichts dieses Bedarfs wurde Sand in den letzten Jahren zu einer Ressource von entscheidender Bedeutung. Wüstensand ist – man mag es kaum glauben – nicht zur Betonverarbeitung geeignet.

JOX REUSS
portrait
Jahrgang 1941
Staatsbauschule Frankfurt, Fach Hochbau
Staatliche Hochschule für bildende Künste,
Städel Frankfurt,
Klasse für Malerei bei Professor Burkart
Seit 1964 freischaffend mit Ateliers in Bad Nauheim
und Friedberg/Ockstadt
M.A. der Société des Artistes Francais, Paris
Bronzemedaille le Salon 2000, Paris
Wetterauer Kulturpreis 2004