Variable Sandobjekte
Die Sandobjekte sind gefüllt mit Original Quarzsand, hauptsächlich von Wüsten und Vulkanen. So zum Beispiel aus vielen Teilen der Sahara und vom Vulkan Stromboli. Der Sand bleibt zwischen 2 Glasscheiben in einer Art Modul frei fließend.
Die Module sind drehbar gelagert, sodass Konstellationen beliebig verändert und variiert werden können. Durch die Drehung werden Teile des Hintergrundes verdeckt oder freigegeben und somit sind Farbklang- und Kompositionsveränderungen möglich:
Sand als fließende Farbe
2001 Aegyptischer Spiegel 1996 Ain Sefra, 1988, 76x122
Lichter Baum, 1999, 107x77 Lichtung, 1983, 62x62 Orakel von Hallimasch,1993, 64x64
Piazza Umbra, 1994, 86x86 Risse im Parthenon, 1999, 128x79 Schoepfungsfruehe, 1999, 85x200
Schwarzwald, 1994, 83x100 Lasst uns vom Sueden reden, 2001, 83x102 lichtbeugung,-1993,-150-x-9
"Wie in der Natur nichts stillsteht und einer steten Metamorphose, einer dynamischen Wandlung unterworfen ist, so steht auch in der Kunst von Jox Reuss in wörtlichem Sinne nichts still. Damit ist keiner Beliebigkeit des Ausdrucks oder etwa Willkür der formalen Gestaltung das Wort geredet. Im Gegenteil: In der Natur vollzieht sich der Gestaltwandel nach eigenen Gesetzen. Nicht anders verhält es sich mit den Objekten des Künstlers. Wie in einem Kaleidoskop, einem Durchschaugerät, das man gegen das Licht hält und in der Hand dreht, erscheinen Formen und Farben durch die Drehung in immer neuen exakten Mustern. Um die ständig wechselnden Eindrücke ordnend und deutend zu überblicken bedarf es eines phantasiebegabten Auges. Jox Reuss verfügt über diese künstlerische Fähigkeit. Sein Blick auf die Welt ist ein Zusammentreffen von naturwissenschaftlicher Exaktheit und künstlerischer Phantasie des Blicks. Aus dieser Synthese zweier vermeintlich gegensätzlicher Wahrnehmungsformen schafft Jox Reuss Kunstwerke, die eine andere Vorstellung von der Welt ergeben. Die Bereiche Kunst und Natur zusammen denken und in Kunstwerke umsetzten zu können, verlangt neben der Beweglichkeit des Geistes, den Mut zur Veränderung. In den treffenden Worten des Künstlers heißt das: 'Ich habe nicht die Absicht die Wirklichkeit zu verfremden. Ich will das Fremde verwirklichen.'"  Kunsthistoriker Dr. Andreas Ay